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Pädagogik

Leitperspektive des Landes Baden-Württemberg

Der Bildungs- und Erziehungsauftrag des Landes ist der Orientierungsplan für Bildung und Erziehung und ist als Bildungskompass für pädagogische Fachkräfte durch sechs Bildungs- und Erziehungsfelder determiniert.

„Die Kindheit ist ein Augenblick Gottes“

Achim von Armin, deutscher Dichter und Schriftsteller

Im Orientierungsplan ist das Kind im Mittelpunkt von Bildung und Erziehung. Er betrachtet frühkindliche Bildungsprozesse aus verschiedenen Blickwinkeln, legt jedoch seinen Schwerpunkt auf die Perspektive jedes einzelnen Kindes. Die leitenden Fragen sind: „Was will das Kind?“, Was braucht das Kind?“ und „Was kann das Kind?“. Der Orientierungsplan bezieht die grundlegenden Motivationen von Kindern ein und fokussiert auf die sechs Bildungs- und Entwicklungsfelder -Sinne, Körper, Sprache, Denken, Gefühl und Mitgefühl, Sinn-Werte-Religion unter Berücksichtigung der Sprachentwicklung und der Schulfähigkeit.

Quelle: Kultusministerium des Landes Baden-Württemberg

BILDUNGS- und ENTWICKLUNGSFELDER des ORIENTIERUNGSPLANS

KÖRPER

Das Kind erschließt sich seine Welt aktiv, mit allen Sinnen und vor allem in Bewegung. Es erprobt sich und seine Fähigkeiten, nimmt über Bewegung Kontakt zu seiner Umwelt auf und beginnt seine soziale und materiale Umwelt zu verstehen. Dadurch werden sein körperliches Gleichgewicht und seine kognitive und seelische Entwicklung gefördert.

Kindertageseinrichtungen haben im Sinne einer ganzheitlichen Förderung des Kindes die Aufgabe, vielfältige Erfahrungen zu ermöglichen; nicht nur durch Bewegung drinnen und draußen, sondern auch im Umgang mit (unbekannten) Lebensmitteln, bei der Zubereitung von Speisen sowie der Vorbereitung, Gestaltung und Ritualisierung von Lebensmitteln.

Wir fördern die körperliche Entwicklung der Kinder z.B. durch:

  • Tägliche Gartenzeit, Spaziergänge
  • Rutschen, Klettern, Toben
  • Bewegungslieder, Finger-  und Tanzspiele
  • gemeinsame Mahlzeiten, Kochtage
  • Sport, rhythmische Aktivitäten


SINNE

Kinder erforschen und entdecken die Welt durch ihre Sinne. Sie sehen, beobachten, hören, fühlen, tasten, riechen und schmecken. Bei diesem aktiven Prozess des Wahrnehmens begreifen Kinder die Welt in ihrer Differenziertheit, versuchen sich darin zu orientieren und sie zu begreifen. Dazu brauchen sie vielfältige Gelegenheiten zu sinnlich wahrnehmbaren Welterfahrungen, Zeit und Raum zum Erforschen, Experimentieren, Ausprobieren und Erleben innerhalb unterschiedlicher Erfahrungsfelder.

Der Kindergarten wird ein Ort des optischen und klanglichen Wahrnehmens sein, ein Ort des Erkundens und Erfahrens, des Experimentierens und Erfindens und ein Ort für Gestalten und Formen.

Wir fördern die Sinne der Kinder z.B. durch:

  • Spaziergänge, Ausflüge
  • Lieder, Kimspiele
  • ästhetische-künstlerische Aktivitäten
  • Materialien zur Sinneserfahrung
  • Medien, Kultur und Kunst kennenlernen
  • Musikalische Früherziehung/Musikoase


SPRACHE

Wir brauchen die Sprache, um uns zu verständigen, um Dinge benennen zu können, um Gedanken zu klären und auszutauschen, um Erfahrungen und Gefühle mitzuteilen und um uns Wissen anzueignen und weiterzugeben.

Alle Kinder in Kindertageseinrichtungen haben von Anfang an ein Anrecht auf Sprachbildung, Spracherziehung und Sprachförderung und damit auf gezielte Erweiterung ihres Sprachvermögens. Dazu brauchen sie eine sprachanregende Umgebung, Bücher, vor allem Menschen, die mit ihnen reden, singen und ihnen Geschichten erzählen und vorlesen.

Die wichtigsten Faktoren beim Sprechlernprozess sind also Vorbilder, die eine Sprache schon beherrschen, sich dem Kind zuwenden und mit dem Kind sprechen.

Wir fördern die Sprache der Kinder z.B. durch:

  • Rollenspiele,
  • Fingerspiele, Kreisspiele, Lieder, Reime
  • Sprachanlässe durch Raumgestaltung bieten
  • Erzählrunden
  • Bilderbücher


DENKEN

Kinder suchen von Anfang an nach Sinn und Bedeutung

-Was, wie, wodurch, warum, wozu? Sie besitzen bereits sehr früh erstaunliche Fähigkeiten im Wahrnehmen und Denken. Denken ist dabei von Anfang an auf Beziehungen angewiesen. Das Kind braucht von seinen Bezugspersonen emotionale, nonverbale und verbale Anregungen und Reaktionen auf sein Handeln.  

Der Prozess des Denkens muss unterstützt werden, um beispielsweise Phänomenen im Alltag und in der Natur auf die Spur zu kommen. Kinder treten in Beziehung zu ihrer Umwelt, indem sie beobachten, vergleichen und forschen. Dabei entwickeln sie – auch im Austausch mit anderen Kindern und Bezugspersonen – eigene Erklärungsmodelle.

Wir fördern das Denken der Kinder z.B. durch:

  • Gespräche
  • Zahlen und Formen
  • Muster, Symbole, Regeln erkennen
  • Geschichten
  • Naturbegegnungen
  • Entdeckergruppe, Forschen und Experimentieren


GEFÜHL und MITGEFÜHL

Menschliches Handeln ist begleitet von Emotionen. Sie gehören zum täglichen Erleben und der Umgang mit ihnen will gelernt sein. Diese Fähigkeit wird gebraucht, um aufeinander Rücksicht zu nehmen, Kontakte zu pflegen, einander zu verstehen und wertzuschätzen. Wenn es diese Fähigkeiten – das Bewusstsein für und den Umgang mit den eigenen Gefühlen (Gefühl der Selbstwirklichkeit) – für sich erlernt hat, kann es sich Einfühlungsvermögen und Mitgefühl aneignen.

Die Erfahrung der eigenen Stärken und Fähigkeiten, aber auch der Grenzen festigen Kinder in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit und Identität. Die Bezugspersonen schaffen eine sichere und vertrauensvolle Beziehung, damit das Kind sich weiterentwickeln und seine Beziehungen ausbauen kann.

Wir fördern die Kinder im Bereich Gefühle und Mitgefühl z.B. durch:

  • Zeit für Gespräche
  • Gefühle bewusst machen und nennen
  • Trösten
  • Konfliktlösungen finden
  • Freude teilen
  • Gemeinschaftsgefühl stärken, gemeinsame Aktivitäten im Alltag
  • Zuhören


SINNE, WERTE und RELIGION

Kinder entwickeln Werte als Sinnhorizont und Orientierung für ihr eigenes Handeln unter der Voraussetzung, dass diese Werte von den Menschen auch gelebt werden, die ihnen für die Konstruktion des eignen Weltbildes Modell stehen. In der Erzieherin finden sie ein verlässliches Vorbild. Sie selbst steht überzeugend für Sinn und Wertorientierung.

Beim Erleben religiöser Traditionen spielen religiöse Feste, symbolische Handlungen, Ausdrucksformen und Geschichten eine wichtige Rolle. Kinder sollen in ihrem Philosophieren bzw. theologisieren über Gott, Grund und Ursprung der Welt, das Warum von Leben und Leid ernst genommen werden und verständnisvolle Partner finden können.

In diesem Sinne sind die Träger von Kindertageseinrichtungen aufgefordert, entsprechend ihrer Trägerautonomie, sowie der Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und pädagogischen Fachkräften die verbindlich vorgegebenen Ziele für das Bildungs- und Entwicklungsfeld „Sinn, Werte und Religion“ gemäß ihrem weltanschaulichen bzw. religiösen Hintergrund inhaltlich weiterführend zu präzisieren und transparent zu machen.

Wir fördern die Kinder im Bereich Sinn, Werte und Religion z.B. durch:  

  • gemeinsam Lieder singen
  • biblische Geschichten erzählen
  • Gespräche führen
  • Werte vorleben
  • Gottesdienste besuchen und mitgestalten


Unsere pädagogische Schwerpunkte

Forscherjahr

Das letzte Jahr im Kindergarten ist sowohl für die Kinder als auch für Eltern und Erzieher eine aufregende und besondere Zeit.
Um das Fundament für schulisches Lernen zu legen wird das Forscherjahr für die Vorschulkinder konzipiert.
Mit dem Ziel, mit gestärktem Selbstbewusstsein, Freude und Motivation die Kinder auf ihren Schulbeginn vorzubereiten. Eine gute Kooperation mit der Grundschule und Eltern sind uns wichtig.

Bunte Musikoase
Die „bunte Musikoase“ wird ein zusätzliches Angebot zur musikalischen Früherziehung sein. In Kooperation mit der Musikschule „Silcherforum Heilbronn“ wird das Programm angeboten. Gesang und Umgang mit musikalischen Instrumenten werden im Vordergrund stehen.

Teiloffenes Arbeiten

Unsere Einrichtung wird nach dem teiloffenen Konzept arbeiten, das heißt jedes Kind wird seinen festen Platz in seiner Stammgruppe haben. Dort werden die Kinder sich täglich zum gemeinsamen Morgenkreis treffen. Somit können sie sich besser in den Kitaalltag eingewöhnen und werden dadurch eine gewisse Ordnung und damit verbundene Sicherheit finden.
Nach einem gemeinsamen Start kommt es dann zur Öffnung der Gruppenräume, die als Funktionsräume konzipiert sind und den Kindern frei zur Verfügung stehen. Die Entscheidungsfähigkeit, Selbständigkeit und Selbsttätigkeit werden dadurch gefördert.

Christliche Werteerziehung

Die Grundlage unserer Arbeit orientiert sich am christlichen Menschenbild und an den christlichen Werten, wie Achtung und Respekt vor Menschen, Schöpfung und Schöpfer, Toleranz, Liebe und Vertrauen. Das päd. Fachpersonal fungiert als Vorbild.
Mit den Kindern und Eltern werden christliche Feste gefeiert und gemeinsame Gottesdienste gestaltet. Biblische Geschichten, Lieder und Gebete werden in den Alltag einbezogen.